2.2 Make or Buy

Make or Buy Entscheidungen streben nach der wirtschaftlichen Optimierung der Wertschöpfungskette für ein Produkt und oder Dienstleistung. Wertschöpfung ist die Differenz von Erlös minus externer Vorleistungen (eingekauftes Material, externe Dienstleistungen). Die Wertschöpfungskette umfasst alle unternehmerischen Tätigkeiten die den Wert eines Gutes steigern. Neben Fertigung und Montage spielen insbesondere Logistik, Marketing und Vertrieb eine entscheidende Rolle. Mit Make or Buy Strategien wird eine Erlösoptimierung (Optimierung der Kapitalrendite) angestrebt, d.h. Beschaffungs- und Produktionsprozesse sollen so koordiniert werden, dass der Gewinn maximal wird. Hierbei dürfen die eigenen Kernkompetenzen nicht aus den Augen verloren werden.

Für jedes Unternehmen ist es wichtig seine Hauptwettbewerbsvorteile zu wahren, weiter zu entwickeln und gegen Mitbewerber zu verteidigen. Das sogenannte Kerngeschäft darf nicht aus den Augen verloren werden. Daraus folgt, dass die Beschaffung nicht nur intern, sondern vor allem auch von außen, durch den Wettbewerb begrenzt wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte grundsätzlich gelten:

"Wir machen nur das, was wir besser können als andere und vom Markt honoriert wird."

Die Beschaffung kann nach dem Beschaffungsobjekt (Sachgüter, Dienstleistungen, Rechte) und nach dem Ausmaß der Make or Buy Varianten unterschieden werden. Das Ausmaß von Make or Buy Strategien bewegt sich zwischen der vollständigen Eigenfertigung und dem Zukauf ganzer Produkte.

Die vollständige Eigenfertigung ist wohl das extremste Beispiel einer Make-Strategie und ist nur in wenigen Spezialbereichen wie z.B. der Weltraumtechnik oder Ähnlichem vertreten.

Oft handelt es sich um den Fremdbezug von standardisierten Teilen wie z.B. Schrauben und Anschlussstücken.

Heute sind überwiegend Mischformen zu finden. Unter dem Aspekt, alles aus einer Hand versuchen auch Hersteller größtmöglichen Service und eine Vielzahl von ergänzenden Produkten anzubieten und treten als Händler auf. Außerdem erfordern hochtechnisierte Produkte den Zukauf ganzer Systemgruppen wie z.B. Elektroniksystemen.

Die extremste Form der Buy-Strategie ist der Kauf ganzer Produkte, sogenannter Handelswaren. Die Kernkompetenzen der Handelsunternehmen sind vor allem im Service, Logistik und Marketingbereich zu finden.

Im Bereich von Industriebetrieben geht es bei der Frage nach Make or Buy um das Gleichgewicht zwischen der Nutzung von Spezialisierungsmöglichkeiten von Zulieferern und den Optimierungsmöglichkeiten einer eigenen Produktion.

Anlässe für Make or Buy Entscheidungen können erstmalige Entscheidungen wie z.B. Sortimentserweiterung oder eine Standortverlagerung sein. Aber auch Veränderungen im Unternehmensumfeld können neue Entscheidungen über die Beschaffungsstrategien verursachen. Aspekte wie Veränderungen der Beschäftigungslage, Qualitätsprobleme, Marktein- oder Austritte von Lieferanten sowie veränderte Kostenstrukturen können ausschlaggebend sein.

MoB < Make or Buy> Eingenbestimmung

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