2.4 Preispolitik bei der Beschaffung

In vielen Unternehmen wird die Leistung der Einkaufs- und Beschaffungsabteilungen an den Beschaffungskosten gemessen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wird ganz und gar auf langfristige Beschaffungsstrategien verzichtet. Dass eine exzessive Preisdruckpolitik langfristig zu Monopolstellungen der Lieferanten führt, verdeutlichte die AutoMoBilindustrie vor einigen Jahren. Dennoch ist eine maßvolle Reduzierung der Einkaufspreise nicht verkehrt. Sie trägt dazu bei, das der Lieferant gezwungen wird Prozessoptimierungen anzustreben und so wettbewerbsfähig bleibt bzw. einen Wettbewerbsvorteil erlangt. Es ist schon seltsam, das ohne externen Druck selten versucht wird den Preisschirm zu maximieren. Vor allem helfen niedrige Beschaffungskosten, natürlich dem beschaffenden Unternehmen. Durch niedrige Einkaufspreise ist es Ihnen ebenfalls möglich einen Preisschirm zu bilden um z.B. flexibel auf Absatzmarktschwankungen zu reagieren.

Der Gegensatz zur Preisdruckpolitik, ist die Preissogpolitik. Hier wird die Bezahlung attraktiver Preise geboten welche die Lieferanten zur Produktentwicklung auffordern oder Lieferunwilligkeit beseitigen soll. Häufig folgt auf die Preissogpolitik nach Bindung der Lieferanten oder veränderten Beschaffungsmarktverhältnissen die Preisdruckpolitik.

Ein bekanntes Beispiel aus der Eigenproduktion ist die Zielpreispolitik. Hier wird vom beschaffenden Unternehmen ein Preis vorgegeben der auf Grund eigener Kostenplanungen erreicht werden muss.

Anpassung der Preise an die Konkurrenz. Häufig wird vom beschaffenden Unternehmen eine Anpassung an die Marktpreise der Kostenführer verlangt. Die Forderung: "Entweder Du machst billiger, oder ich mache mit jemand anderem" kann eigentlich als eine Art Erpressung gesehen werden, hilft jedoch dem Lieferanten über seine Prozesse nachzudenken und somit wettbewerbsfähig zu bleiben. Es ist selbstverständlich, das auch das beschaffende Unternehmen vom Erhalt langfristiger Lieferanten profitiert.

Kostendegressionen - Die Beschaffung verlangt, dass Einsparungen durch Lernkurve oder höhere Stückzahlen weitergegeben werden. Auch dies trägt zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.

Festpreispolitik - Das beschaffende Unternehmen vereinbart einen Festpreis bis zu einem definierten Zeitpunkt. Hier kommt es auf das Geschick der Verhandlungspartner und auf Marktschwankungen an, welches Unternehmen den größtmöglichen Nutzen aus dem ausgehandelten Preis zieht.

Die Rabattpolitik wird vor allem bei Handelsunternehmen angewandt. Hier gibt es vielfältige Variationen von Rabatten. Mengenrabatt, Treuerabatt, Skonto, Sonderrabatt sind nur einige der vielfältigen Rabattpolitikanwendungen.

Im Gegensatz zur Rabattpolitik honoriert der Beschaffer bei der Prämienpolitik, Sonderleistungen des Lieferanten. Auch hier existieren verschiedenste Variationen wie Treueprämie ( der Lieferant erhält eine Prämie für exklusive Lieferungen), Mengenprämie ( Prämie für den Lieferanten für die Realisierung ungeplanter Mengenänderungen) und Sonderprämien (für nicht vertraglich geregelte aber dennoch vom beschaffenden Unternehmen gewünschte Leistungen).

Aus den aufgeführten Varianten ist zu erkennen, dass vielfältige Möglichkeiten der Preisgestaltung vorhanden sind. Eine hart kalkulierte und dennoch maßvolle Preisgestaltung trägt zum beiderseitigen Wettbewerbsvorteil bei.

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