4. Ausblick zum Beschaffungsmarketing

Während der Bearbeitung dieser Ausführungen, zeigten sich schnell die vielfältigen Möglichkeiten des Beschaffungsmarketing. Dennoch wird diese Form den Verkäufer aktiv zu bewerben von sehr vielen Unternehmen vernachlässigt.

Gründe können unter anderem die Kurzlebigkeit der Produkte und der harte Konkurrenzkampf und Preiskampf sein. Momentan scheint es vielfach einfacher den Lieferanten zu wechseln, als gemeinsam über Möglichkeiten der Kooperationsprozessverbesserung nachzudenken. Auf Grund moderner Informationssysteme und den damit verbundenen Möglichkeiten der weltweiten Informationsbeschaffung scheinen viele Einkäufer zu glauben das, wenn sie lange genug suchen, der perfekte Lieferant mit niedrigsten Preisen und überragender Qualität auftauchen wird. Häufig werden die Kosten für Lieferantenakquisition, Schwierigkeiten beim Anlauf der Prozesse, Logistik und Kommunikationsprobleme übersehen.

Sind erst einmal alle Lieferanten aus dem näheren Umfeld verschwunden, wird sich das gleiche Problem, wie damals beim Verschwinden der kleinen Tante Emma Läden bemerkbar machen. Der Zeitaufwand für die Beschaffung, die Wegekosten und mangelnde Flexibilität der Lieferanten bei dynamischen Marktänderungen, werden ein Überdenken der Beschaffungsstrategien erfordern.

Bei Betrachtung sozialgeographischer Auswirkungen fällt auf, dass mit dem Lieferanten die Wirtschaftsleistung und auch das Arbeitspotential der Region outgesourct wird. Langfristig bedeutet dies, das Schrumpfen des Wirtschaftsstandortes und den damit verbunden Verlust von Infrastruktur und den resultierenden Folgen. Mit der Zeit kann es schwer werden, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, abgesehen von der schwächeren Kaufkraft der Region bzw. des Inlandes. So gesehen ist es durchaus sinnvoll Lieferanten in der näheren Umgebung bzw. im Inland zu wählen, da sonst die Kosteneinsparungen bei der Beschaffung mit wesentlichen Anstrengungen im überregionalen, bzw. internationalen Absatz ausgeglichen werden müssen.

Langfristig gesehen gestaltet es sich durchaus sinnvoll in Lieferantenbeziehungen zu investieren. Enge vertikale oder in Ausnahmen horizontale Kooperationen, könnten sogar Wettbewerbsvorteile gegenüber Konzernen mit hoher Fertigungstiefe darstellen.

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