1.1 Das aktuelle Problem der Unternehmen

Wir schreiben das Jahr 2004 die Wandlung des Verkäufermarktes zum Käufermarkt ist in nahezu allen Branchen abgeschlossen. Das Angebot ist um ein Vielfaches größer als die Nachfrage, die Käufer können die Produkteigenschaften kaum unterscheiden und werden zunehmend preissensibler. Nie zuvor waren Kunden besser über Produkte und Preise der Anbieter informiert. Die Unternehmen reagieren auf die Situation in dem sie die Produktlebenszyklen immer kürzer gestalten oder die Preise nach unten korrigieren. Egal ob Preis-Skimming oder kurze Produktlebenszyklen als Strategie verfolgt werden, letztendlich sinken die Stückerlöse. Werden hiervon die erwarteten Umsatzrenditen abgezogen ergeben sich die maximal zulässigen Herstellkosten. Es muss nach Wegen gesucht werden, diese Zielkosten darstellen zu können.

In Zeiten immer kürzerer Produktlebenszyklen und zunehmender Spezialisierung der Unternehmen gewinnt der Zukauf von Teilen und oder Bearbeitungsschritten bzw. Dienstleistungen immer größere Bedeutung. Viele Unternehmen nutzen die Vorteile der Fremdfertigung und kaufen Produkte und Leistungen zu. Dadurch können Investitionen in Fertigungsanlagen und Fertigungs-Know How gering gehalten werden. Während früher die meisten Unternehmen nahezu alle Einzelteile eines Produktes selbst fertigten, wird heute in Zeiten großer Stückzahlen teilweise nur das Endprodukt im eigenen Betrieb zusammengefügt. Die damaligen Produzenten müssen zu ihren Konstruktions- und Produktentwicklungstätigkeiten zunehmend Handelsaufgaben wahrnehmen. Stellten damals die Mitarbeiter in der Produktion, den größten Teil der Belegschaft, so haben die Unternehmen heute, mit einem großen Overhead an Verwaltung, Logistik, Verkauf, Marketing, Einkauf usw. zu kämpfen.

Diese Strategien des Verkaufes haben direkten Einfluss auf das Beschaffungsverhalten. Das Unternehmen mit kurzen Produktlebenszyklen wird selten in aufwendige Fertigungsstraßen investieren und den Großteil der benötigten Teile einkaufen. Hohe Investitionen würden das unternehmerische Risiko erheblich vergrößern. Hier wird auf die Flexibilität des Lieferanten wert gelegt. Weite Teile der Produktentwicklung und Anlaufschwierigkeiten werden auf den Lieferanten übertragen.

Aber auch Unternehmen mit längeren Produktlebenszyklen stellen hohe Forderungen an Ihre Lieferanten. Häufig werden hohe Stückzahlen vom Lieferanten erwartet und Kostendegressionen vorausgesetzt. Teile der Lernkurve werden zunehmend auf die Lieferanten übertragen. Hierzu zählt nicht nur die Prozessfähigkeit sondern auch die logistische Anpassung des Lieferanten an die Forderungen des Abnehmers.

Besonders bei großen Unternehmen spielt die Integration in das IT-System zunehmend eine wichtige Rolle. Lieferanten werden gezwungen sich an die im Unternehmen verwendeten IT-Lösungen anzupassen. Dies bereitet insbesondere den kleinen Zulieferern große Probleme. Häufig muss die unzureichende Software und IT-Ausrüstung mit gesteigertem Personaleinsatz kostenintensiv ausgeglichen wer-den. Während die großen Unternehmen ständig mit Hilfe moderner Software Ihre Beschaffungsaufwendungen und - Prozesse vermindern, werden kleine Zulieferer verpflichtet sich über die Bedarfe der Abnehmer z.B. über Internetanbindungen (z.B. Web-EDI) zu informieren.

Beschaffungsmarketing < Problem> Beschaffung

© 2004 by McGrip Webdesign & Online Marketing, all rights reserved Site Map
Internet Marketing