2.3 Logistik und Beschaffung

Nach Auswertung der Informationen des Beschaffungsmarktes und einer weiteren Entscheidung des Make or Buy müssen nun die logistischen Aufwendungen betrachtet werden. Ist es möglich die Ware zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, mit möglichst niedrigen Kosten vorzuhalten?

Spätestens jetzt spielen Kooperationen zwischen Lieferant und Beschaffung eine maßgebliche Rolle. Leerfahrten müssen vermieden werden und die Packungsdichte sollte möglichst hoch sein. Eine Verlagerung des Logistikproblems auf eine Partei führt häufig zu ineffizienten Lösungen. Gemeinsame Lösungsfindung eventuell unter zu Hilfenahme einer 3. Partei z.B. eines Logistikdienstleisters können deutliche Kostenvorteile ermöglichen.

Zur Logistik gehört auch die Beschaffungsabwicklung. Rahmenverträge und ähnliches können erheblich zu Kosteneinsparungen beitragen. Die Informationstechnik ermöglicht weitere Optimierungsmöglichkeiten. Am Markt sind verschiedene Sys-teme vertreten:

  • elektronischer Datenaustausch (EDI)
  • WebEDI (Datenaustausch mit Hilfe von Internetservern)
  • Supplier Self-Service
  • Procurement Shops
  • Barcoding (z.B. Label
  • ERP-Integration

Die oben genannten Methoden basieren auf modernen IT-Systemen und unterstützen die Kommunikation zwischen Beschaffung und Lieferant. Ziel all dieser Systeme ist es, den Bestell- und Informationsaufwand zu vermindern, elektronisch zu erfassen und möglichst in, im Unternehmen vorhandene, Material- und Fertigungssteuerungssysteme zu integrieren. Häufig sind erhebliche Investitionen notwendig um solche Systeme zu betreiben. Es kommt vermehrt vor das große Unternehmen, um intern Kosten zu sparen, diese modernen Methoden nutzen und kleinere Zulieferer diese personalintensiv ausgleichen müssen. Es ist ganz klar, dass der Personalaufwand der Zulieferer sich auf den Preis auswirken muss. Deshalb ist es ratsam vor der Lieferantenauswahl die Vernetzungsmöglichkeiten der vorhandenen IT-Systeme zu prüfen um Synergieeffekte und resultierende Kosteneinsparungen zu nutzen. Neben der direkten Einsparung auf Grund optimierter Bestellprozesse können so auch Kosten für Fehler vermindert werden.

Nachteil beim Vorraussetzen von elektronischen Informationsverarbeitungssystemen und deren Integration bei potentiellen Lieferanten ist die starke Eingrenzung der potentiellen Zulieferer auf wenige Etablierte. Außerdem steigen die Planungsaufwendungen bei Buy-Entscheidungen, da umfangreichere Argumente berücksichtigt werden müssen. Stattdessen könnte in Erwägung gezogen werden im Unternehmen vorhandenes Logistikprozesswissen für eine Kooperation, dem Lieferanten, zur Verfügung zustellen. Bei dem Vorhanden sein einer eigenen IT-Abteilung ist es häufig günstig kleine Programmteile beim Lieferanten zu integrieren. So ist es möglich dem Lieferanten, durch Zusammenarbeit Kosten zu sparen, das Vertrauen zu stärken und natürlich den Lieferanten langfristig zu binden. Eine gute Basis für gewinnträchtige Partnerschaften.

Der wesentlichste Punkt der Logistik ist die Verfügbarkeit und Lagerhaltung. Hier bestehen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die bekanntesten Lagermöglichkeiten sind Just in Time (rollendes Lager), Konsignationslager, eigenes Lager, Lager beim Lieferanten. Das Kosten- / Leistungsoptimum ist abhängig von Ausstattung und Möglichkeiten der kooperierenden Unternehmen.

Zwar ist das Konsignationslager für das beschaffende Unternehmen am aufwandsärmsten, erfordert jedoch Lagerkapazitäten und überträgt die Logistikverantwortung auf den Lieferanten. Was wiederum zu einer undurchsichtigeren Preisgestaltung durch den Lieferanten führen kann. Es kann natürlich auch sein, das der Lieferant das Konsignationslager bevorzugt, da er entsprechendes Logistik Know How vorweisen und so Investitionen in eigene Lagerorte vermeiden kann.

Die Just in Time Lieferung gehört auch zu den modernen Logistikmethoden. Ihr Hauptvorteil ist die versuchte Reduzierung des Lagers auf die Transportbehälter. So entstehen, keine Kosten für die Lagerung und die damit verbunden Risikokosten für Schwund, Überalterung, Verwitterung, usw. Dennoch wird die Just in Time Lieferung nur bei großen Stückzahlen und in Verbindung mit umfangreichen Absicherungen (wie z.B. Pönalien) angewendet. Nach schlechten Erfahrungen wie kostenintensiven Produktionsstillständen auf Grund von Materialmangel, gehen einige Unternehmen inzwischen wieder dazu über, kleine Lagerkapazitäten vorzuhalten.

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